Quer durch Wehra-, Murg- und Albtal

2-Tageswanderung des Alpenvereins Nordrach mit Übernachtung in Herrischried

12.05.2023

1.Tag:
Nach gut 2 Stunden Zugfahrt von Biberach über Basel ´Badischer Bahnhof´ erreichten 12 Teilnehmer des Alpenvereins Nordrach den Ausgangspunkt Schopfheim (alemannisch Schopfe) auf 373 m ü. NHN gelegen. Bei stark bewölktem Himmel, doch gutgelaunt, orientierte sich die Wandergruppe an der weißschwarzen Raute erst durch die Stadt hinaus und bald auf schönen Wanderwegen über Felder und Wiesen in eine weitläufige Senke folgend. Eigentlich befindet sich hier der Eichener See (475 m), der aber durch das wasserdurchlässige Karstgestein nicht zu bewundern war. Ab hier verläuft auch der legendäre Westweg gemeinsam mit dem Hotzenwald Querweg bis zu der kleinen Gemeinde Hasel. Ein Flickenteppich aus Feldern,Weiden und bewaldeten Hängen erfreute die Wanderherzen.

Abwechslungsreich auf Forstwegen und schmalen Waldpfaden wanderte man über einen niedrigen Höhenzug der Wehratalsperre (422 m) entgegen. Eine wohlverdiente Vesperpause konnte noch genossen werden bevor ein Regenschauer die Wanderer bis zum und um den langgezogenen Wehrastausee begleitete. Nun folgte der einzige, längere Aufstieg des Tages. In einigen Kehren stieg man auf urigen Pfaden bis zum Langen Eck (1039 m) auf, dem höchsten Punkt im Hotzenwald. Auf dem Plateau befindet sich auch der Pumpspeichersee Hornbergbecken, der über unterirdische Kanäle mit dem Wehrastausee verbunden ist.

Wetterbedingt ließ sich der Blick zu den Vogesen nur erahnen. Der Aufstieg zur Ödlandkapelle (1026 m) wurde mit einer meditativen Rast und einer schönen Weitsicht in Richtung Schweizer Berge belohnt. Eine Fülle von Bärwurz erfreute jeden Pflanzenliebhaber. Sanft bergab führte der Hotzenwald Querweg dann zum Etappenziel Herrischried (884 m). Im Traditionsgasthaus ´Zum Ochsen´ bezog die Gruppe das Quartier und genoss in den letzten Sonnenstrahlen in geselliger Runde das Abendessen.

2. Tag
Nach einem guten Frühstück startete die Gruppe zur zweiten Etappe auf dem Hotzenwald Querweg. Über weite Wiesen und durch ein kleines Waldstück führte der Weg in das weitläufige Tal der Oberen Murg. Kleine Dörfer, vereinzelte Höfe und weite, saftige Wiesen prägen die Landschaft.

Gleich im Anschluss ging es ein Stück bergauf. Aber der Aufstieg lohnte sich allemal, denn oben auf dem Gugel (996 m) erwartete die eifrigen Wanderer ein Aussichtsturm mit Fernsicht über den Schwarzwald sowie bis hin zu den schroffen Alpengipfeln. Auch das schweizerische Kernkraftwerk
in Leibstadt mit dem Kühlturm war zu sehen. Sehr nette Wirtsleute vom Ortsverein Herrischried bewirtschaften das gemütliche Gugelstüble.

Vom Gugel aus führte der Weg fast ausschließlich bergab in das Städtchen Görwihl (675 m). Perfekt für eine Kaffee- und Kuchenpause in einer Bäckerei. Frisch gestärkt und frohen Mutes, trotz der tiefschwarzen Wolken, wurden die letzen Kilometer bewältigt. Der Wettergott hielt den Regen glücklicherweise zurück.

Die Überquerung der tiefliegenden Alb war sehr beeindruckend. Die Gewässer der Wehra, Murg und Alb u.a. fließen rechtsseitig dem Hochrhein zu. Bald erreichte die Gruppe das romantische Dorf Eschbach mit dem Wasserschloß (540m) Unterwegs wurden immer wieder neue Wildkräuter entdeckt und den wissbegierigen Bergfreunden erklärt.

Nur noch bergab ging es dann zum Etappenziel Waldshut (330m) immer mit einem kurzen und fantastischen Blick auf die Hochrheinschleife. Glücklich fuhren die Weitwanderer mit der Bahn über Bad Säckingen und Rheinfelden nach Basel ´Badischer Bahnhof´. Die Aufenthaltszeit wurde gerne mit einem Getränk-to go überbrückt und alle ließen die 2 schönen Naturwandertage nochmal Revue passieren. In dieser harmonischen Runde dankte man der Wanderführerin Dagmar Vollmer herzlich für die gute Organisation. Alle Züge brachten die Teilnehmer wieder gut und pünktlich in ihre Heimat.

Wanderstrecke gesamt 49,5 km und 1000 Höhenmeter